Der Anrep-Effekt bei septischem Schock: ein Mechanismus der kardialen Anpassung

Bei septischem Schock wird Noradrenalin häufig zur Erhöhung des Blutdrucks eingesetzt, aber wie es die Herzfunktion verbessert, war bisher unklar. In dieser Studie wird eine wichtige Herzanpassung, der so genannte Anrep-Effekt, identifiziert, bei dem das Herz auf einen erhöhten Gefäßwiderstand (Nachlast) mit einer Steigerung seiner eigenen Kontraktilität und einer Verlängerung der Systolendauer reagiert.

Dies trägt dazu bei, das Schlagvolumen trotz schwerer Kreislaufbelastungen aufrechtzuerhalten. Das Verständnis dieses Mechanismus liefert neue Informationen darüber, wie Noradrenalin das Herz bei kritischen Erkrankungen unterstützt, und könnte zu einem gezielteren kardiovaskulären Management bei Sepsis führen.

 

Vasco Sequeira, Christoph Maack, Gert-Hinrich Reil, Jan-Christian Reil. The Anrep effect in septic shock: a mechanism of cardiac adaptation. British Journal of Anaesthesia. Volume 134, Issue 4, 2025. Pages 1204-1207, ISSN 0007-0912, http://doi.org/10.1016/j.bja.2025.01.023.

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Druck-Volumen-Schleifen zur Veranschaulichung der linksventrikulären (LV) Dynamik vor (blau) und nach (rot) der Verabreichung von Noradrenalin (NE). Die Nachlast steigt nach NE an, wie die steilere Neigung der roten gestrichelten Linie zeigt, die die effektive arterielle Elastanz (Ea) darstellt. Parallel dazu steigt die myokardiale Kontraktilität an, was sich in der steileren Neigung der endsystolischen Druck-Volumen-Beziehung (endsystolische Elastizität, Ees) widerspiegelt, die durch die rote durchgezogene ansteigende Linie angezeigt wird. Diese Veränderungen zeigen die adaptive Reaktion des Herzens auf NE durch erhöhte Kontraktilität und erhöhten Gefäßwiderstand.

Druck-Volumen-Schleifen zur Veranschaulichung der linksventrikulären (LV) Dynamik vor (blau) und nach (rot) der Verabreichung von Noradrenalin (NE). Die Nachlast steigt nach NE an, wie die steilere Neigung der roten gestrichelten Linie zeigt, die die effektive arterielle Elastanz (Ea) darstellt. Parallel dazu steigt die myokardiale Kontraktilität an, was sich in der steileren Neigung der endsystolischen Druck-Volumen-Beziehung (endsystolische Elastizität, Ees) widerspiegelt, die durch die rote durchgezogene ansteigende Linie angezeigt wird. Diese Veränderungen zeigen die adaptive Reaktion des Herzens auf NE durch erhöhte Kontraktilität und erhöhten Gefäßwiderstand.